Wissenswertes aus Bernburg
Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des Salzlandkreises in der Mitte Sachsen-Anhalts. Bernburg ist historisch ein Teil von Anhalt und war Residenz der Nebenlinie Anhalt-Bernburg. Die Stadt Bernburg ist namengebender Fundort für Siedlungsbelege der Bernburger Kultur, einer Untergruppe der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Einer der Söhne der Stadt war Ferdinand Reich.
Er wurde am 19. Februar 1799 in Bernburg geboren und verstarb am 27. April 1882 in Freiberg. Er war ein deutscher Chemiker und Physiker. Nach seinen Studien an der Universität Leipzig und an der Bergakademie Freiberg wurde er 1819 Gehilfe im Freiberger Berghüttenwesen. Es folgten Studienaufenthalte in Göttingen und Paris.
Danach wirkte er als Akademieinspektor an der Bergakademie Freiberg. 1827 wurde er dort Professor für Physik und Assessor beim Freiberger Oberhüttenamt. Im Jahre 1860 wurde er zum Oberbergrat benannt. Die Physikprofessur gab er im gleichen Jahr auf. Im Gründungsjahr 1846 der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften wurde er als ordentliches Mitglied aufgenommen.
1864 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1866 trat Ferdinand Reich in den Ruhestand, im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Er war Ehrendoktor der Universität Leipzig.
Seine Forschungen waren äußerst vielseitig. Er publizierte zum Beispiel über Temperaturmessungen in den Gruben des Erzgebirges, untersuchte den Hüttenrauch auf Giftstoffe, führte erdmagnetische Beobachtungen sowie Fallexperimente zum Nachweis der Erdrotation durch. Reichs bedeutendste Leistung war die spektralanalytische Untersuchung der schwarzen Zinkblende, wobei er 1863 zusammen mit Theodor Richter das chemische Element Indium entdeckte. Den Namen Indium wählten die Entdecker aufgrund der indigoblauen Spektralfarbe.